Europas größte Alm erleben

80 km Loipen: Seiser Alm

»Heia, heia!« Zwei junge Frauen stehen am Rand der Loipe und feuern die Läufer an, die gerade auf der Überholspur über das Weiß sausen. »Ich hab die noch nie live gesehen! Verrückt! «, stellt eine der beiden später fest. Da fährt man aus Norwegen bis auf die Seiser Alm, um die eigene Nationalmannschaft – und nicht nur diese –einmal aus nächster Nähe zu sehen.

Abb.: Seiser Alm Marketing/Helmuth Rier

Europas größtes Almgebiet erstreckt sich über 56 Quadratkilometer in den Südtiroler Dolomiten. Weite Teile der »bleichen Berge« wurden 2009 von der UNESCO zum Welterbe ernannt, die Seiser Alm gehört natürlich dazu. 

Wo im Sommer die Kühe weiden und Wanderer ihren Urlaub genießen, liegt jetzt eine dicke Schneedecke – aus der »Alm« ist ein perfektes Loipengelände geworden. Die Höhenlage und die Ausrichtung der Seiser Alm sorgen dafür, dass das kostbare Weiß auch bis ins Frühjahr hinein erhalten bleibt. Das riesige Areal zwischen Schlern, Langkofel und Plattkofel bietet reichlich Platz für rund 80 Loipenkilometer. »Da kann man jeden Tag den Vasalauf (Anm. d. Redaktion: Skimarathon mit 90 Kilometern) machen.« Sogar Feriengäste aus Skandinavien sind begeistert. Das will etwas heißen, kommen sie doch aus der Heimat des Langlaufs. Spitzenläufer wie der zweifache Olympiasieger und dreizehnfacher Weltmeister Petter Northug sehen das ebenso: »Im Winter ist die Seiser Alm ideal für unser Training: Die Loipen sind hervorragend präpariert, wir haben hier viele Trainingsmöglichkeiten.«

Tatsächlich fühlen sich die Langläufer in Südtirol gut aufgehoben. Die bestens präparierten Loipen der Seiser Alm ziehen teils sogar vierspurig über das kuppige Gelände. Von den Umkleiden und den Skidepots direkt am Ausgangspunkt über Langlaufschulen bis hin zu den Spezialshops ist alles vorhanden. Auch Gastronomie und Hotels verwöhnen die Gäste. Unter dem Label »Cross-Country Accommodations« findet man Unterkünfte, die sich auf die Sportler einstellen. Da gehören die langen Frühstückszeiten (ab sechs Uhr morgens für die besonders Eifrigen) zum Standard und das Menü lässt für Langläufer die Option, Schwerpunkte zu setzen und sich beispielsweise besonders kohlenhydrathaltig oder eiweißhaltig zu ernähren. 

Wer nicht so ambitioniert trainiert, sondern mehr genießt, wird von der freundlichen Aufnahme und dem hohen Standard der Hotels und Pensionen ebenso profitieren. Käsnocken und Schlutzkrapfen mag man als Südtiroler Spezialitäten noch kennen, aber die Südtiroler Küche hat wirklich aus Italien und Österreich-Ungarn das Beste kombiniert und mit frischen, lokalen Zutaten einen besonderen Qualitätsstandard erreicht. Von der Südtiroler Weinsuppe bis zur »Schwarzplentn« (Buchweizen) von Knödeln in allen Varianten bis zum süßen und herzhaften Strudel, von Zelten bis zu Tirtlen gibt es viel zu probieren. Das Gläschen Wein aus einer der Südtiroler Kellereien gehört auch dazu.

Am nächsten Morgen glüht dann der Schlern mit seinen beiden charakteristischen Türmen, der Santner- und der Euringerspitze, wieder im roten Morgenlicht, die Langlaufschuhe knirschen im harten Schnee und auf einer frischen Loipe saust man durch die Winterlandschaft.


Reiseinfo

www.seiseralm.it/langlauf

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